Wenn wir von einem befristeten Arbeitsverhältnis sprechen, meinen wir einen Arbeitsvertrag, der auf einen bestimmten Zeitraum oder ein bestimmtes Ereignis beschränkt ist. Diese Art von Arbeitsverhältnis endet automatisch, ohne dass es einer Kündigung bedarf. Das klingt doch erstmal praktisch, oder? Doch was verbirgt sich wirklich dahinter, und welche rechtlichen Rahmenbedingungen gilt es zu beachten?
Wie unterscheidet sich ein befristetes Arbeitsverhältnis von einem unbefristeten?
Im Gegensatz zu einem unbefristeten Arbeitsverhältnis, das auf Dauer angelegt ist, hat ein befristeter Arbeitsvertrag einen klar definierten Endzeitpunkt. Das kann entweder ein spezifisches Datum oder ein Ereignis wie der Abschluss eines Projekts sein. Stellen wir uns vor, Maria wird für ein Jahr eingestellt, um ein bestimmtes Projekt zu leiten. Nach dem Jahr ist der Vertrag automatisch beendet. Keine Kündigung, keine Sperenzchen.
Welche Arten von befristeten Arbeitsverhältnissen gibt es?
Es gibt zeitbefristete und zweckbefristete Verträge. Der zeitbefristete Vertrag endet an einem festgelegten Datum. Hingegen endet der zweckbefristete Vertrag, wenn ein bestimmter Zweck erreicht wird. Ein klassisches Beispiel: Max wird für die Dauer einer Elternzeitvertretung eingestellt. Sobald der Stamm-Mitarbeiter zurückkehrt, endet Max‘ Vertrag automatisch.
Was sind die gesetzlichen Regelungen für befristete Arbeitsverhältnisse?
Ein befristeter Arbeitsvertrag unterliegt dem Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG). Ein ganz entscheidender Punkt ist, dass ein befristeter Vertrag nur dann ohne sachlichen Grund abgeschlossen werden kann, wenn er eine Dauer von zwei Jahren nicht überschreitet. Innerhalb dieser zwei Jahre darf insgesamt dreimal verlängert werden. Das Gesetz enthält natürlich Ausnahmen, zum Beispiel für Existenzgründer oder ältere Arbeitnehmer. Klingt kompliziert? Ja, das ist es auch manchmal.
Welche Vorteile und Nachteile ergeben sich aus einem befristeten Arbeitsverhältnis?
Auf der einen Seite bietet ein befristetes Arbeitsverhältnis Flexibilität für beide Seiten. Arbeitgeber können ihre Belegschaft je nach Auftragslage anpassen, und Arbeitnehmer haben die Chance auf abwechslungsreichere Tätigkeiten. Aber Achtung, die Medaille hat zwei Seiten. Ein wesentlicher Nachteil für Arbeitnehmer ist die Unsicherheit, was die langfristige Planung angeht. Auch Kreditgeber sehen befristete Arbeitsverhältnisse nicht immer gerne.
Wann ist ein befristetes Arbeitsverhältnis nicht zulässig?
Ein Highlight: Ein Arbeitsverhältnis darf nicht befristet werden, wenn dadurch Kettenverträge entstehen. Das bedeutet, dass aufeinanderfolgende befristete Verträge nur unter bestimmten Bedingungen legal sind. Der Europäische Gerichtshof hat das sogenannte „Missbrauchsverbot“ formuliert, um Arbeitnehmer vor übermäßiger Befristung zu schützen. Wenn Paul also bereits zehn Mal in Folge jeweils für sechs Monate einen befristeten Vertrag bekommen hat, ist das höchstwahrscheinlich nicht rechtmäßig.
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