Was ist die Bewährungszeit?

Die Bewährungszeit ist ein zentraler Begriff im deutschen Strafrecht und bezieht sich auf den Zeitraum, während dessen eine Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird. Während dieser Zeit steht der Verurteilte unter Auflagen und Weisungen, an die er sich halten muss. Das Ziel ist, die Resozialisierung zu fördern und weitere Straftaten zu verhindern, ohne dabei die volle Härte der Strafe durchzusetzen.

Wie lange dauert eine Bewährungszeit?

Die Dauer der Bewährungszeit kann stark variieren und wird individuell vom Gericht festgelegt. Sie beträgt in der Regel zwischen zwei und fünf Jahren. Je nach Schwere des Vergehens und der Persönlichkeit des Verurteilten kann das Gericht entscheiden, wie lang die Bewährungszeit ausfallen soll. Verlängert oder verkürzt werden kann die Bewährungszeit ebenfalls, wenn bestimmte Umstände es erfordern.

Was passiert während der Bewährungszeit?

Während der Bewährungszeit muss der Verurteilte diverse Auflagen und Weisungen befolgen. Diese können unter anderem regelmäßige Meldepflichten bei einer Bewährungshelferin oder einem Bewährungshelfer beinhalten. Weitere mögliche Weisungen sind z.B. die Teilnahme an sozialen Trainingskursen, Entzugstherapien oder das Verbot, bestimmte Kontaktpersonen zu treffen. Ziel ist es, dem Verurteilten Hilfestellung zu bieten, sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern und ein straffreies Leben zu führen.

Was sind die Konsequenzen bei Verstößen gegen die Bewährungsauflagen?

Wer gegen die Bewährungsauflagen verstößt, riskiert gravierende Konsequenzen. Je nach Schwere und Art des Verstoßes kann das Gericht die Bewährung widerrufen. Dann muss der Verurteilte die ursprünglich ausgesetzte Strafe, meist eine Freiheitsstrafe, vollständig absitzen. Bei kleineren Verstößen oder einmaligen Fehltritten können statt eines Widerrufs auch Maßnahmen wie die Verschärfung der Auflagen oder eine Verlängerung der Bewährungszeit verhängt werden.

Was passiert nach der Bewährungszeit?

Erfüllt der Verurteilte alle Auflagen und gibt es keine erneuten Straftaten in der Bewährungszeit, gilt die Strafe als erledigt. Danach wird die Verurteilung nicht weiter vollstreckt, und die Person gilt als nicht vorbestraft im juristischen Sinne. Eine positive Bewährungszeit kann daher eine erfolgreiche Resozialisierung markieren.

Gibt es Unterschiede zwischen Bewährungsstrafe und Verwarnung mit Strafvorbehalt?

Ja, es gibt Unterschiede. Während bei der Bewährungsstrafe eine Freiheits- oder Geldstrafe zur Bewährung ausgesetzt wird und der Betroffene gewisse Auflagen erfüllen muss, handelt es sich bei der Verwarnung mit Strafvorbehalt um eine mildere Form der Verurteilung. Hier wird keine Strafe vollstreckt, aber für den Fall eines Rückfalls droht eine später bestätigte Strafe.

Danach wird auch oft gesucht:

Strafbefehl, Wiederaufnahmeverfahren, Entlassung auf Bewährung, Strafmaß, Weisungen, Meldepflicht, Verjährung, Freiheitsstrafe, Sozialstunden, Auflagen