Was bedeutet Bewährung im Strafrecht?

Bewährung im Strafrecht ist eine Option für Verurteilte, um einem Gefängnisaufenthalt zu entkommen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Durch diese alternative Strafaussetzung können sowohl die Resozialisierung der Täter als auch die Entlastung der Haftanstalten gefördert werden. Bewährung bedeutet nicht, dass die Strafe aufgehoben wird, sondern dass ihre Verbüßung unter bestimmten Auflagen ausgesetzt wird. Aber was genau steckt hinter diesem Konzept?

Wie funktioniert Bewährung im Strafrecht?

Bewährung ist im Strafrecht eine Aussetzung der Freiheitsstrafe unter festen Bedingungen. Das Gericht verhängt zwar eine Freiheitsstrafe, setzt diese aber ganz oder teilweise zur Bewährung aus. Der Verurteilte bleibt somit auf freiem Fuß, muss sich aber an gewisse Auflagen und Weisungen halten. Diese Bedingungen können ganz unterschiedlich ausfallen: regelmäßige Treffen mit einem Bewährungshelfer, die Zahlung von Geldbußen, gemeinnützige Arbeit oder die Teilnahme an sozialen Trainingskursen.

Wer kann auf Bewährung hoffen?

Nicht jeder Verurteilte kommt in den Genuss einer Bewährung. Es gibt klare gesetzliche Vorgaben. Zunächst darf die verhängte Freiheitsstrafe nicht länger als zwei Jahre sein. Darüber hinaus muss eine günstige Sozialprognose vorliegen. Das Gericht muss also der Überzeugung sein, dass der Täter sich in Zukunft straffrei führen wird. Eine entscheidende Rolle spielen auch die Tatumstände und die Vergangenheit des Verurteilten.

Welche Auflagen können bei einer Bewährung erteilt werden?

Die Auflagen während einer Bewährungszeit können variieren, aber sie verfolgen alle dasselbe Ziel: die Resozialisierung des Täters und die Vermeidung weiterer Straftaten. Häufig werden regelmäßige Meldungen bei einem Bewährungshelfer angeordnet. Weitere mögliche Auflagen: Einhaltung von Kontaktverboten gegenüber bestimmten Personen, Alkoholverbot, Wohnsitznahme an einem bestimmten Ort oder die Teilnahme an Anti-Gewalt-Trainingskursen. Der Fantasie der Justiz sind fast keine Grenzen gesetzt, solange die Maßnahmen verhältnismäßig und sinnvoll erscheinen.

Was passiert bei einem Verstoß gegen die Bewährungsauflagen?

Wer gegen die Bewährungsauflagen verstößt, riskiert erheblichen Ärger. Kleinere Verstöße führen oft zunächst zu einer Verwarnung oder zu verschärften Auflagen. Schlimmer sieht es bei schwerwiegenden Verstößen aus: Hier kann das Gericht die Bewährung widerrufen und die ursprünglich ausgesetzte Freiheitsstrafe muss dann verbüßt werden. Auch neue Straftaten während der Bewährungszeit führen fast immer dazu, dass die Bewährung aufgehoben wird. Es besteht also eine deutliche Motivation, sich an die Regeln zu halten.

Wie lange dauert eine Bewährungszeit?

Die Dauer einer Bewährungszeit variiert normalerweise zwischen zwei und fünf Jahren. Während dieser Zeit steht das Verhalten des Verurteilten unter besonderer Beobachtung. Nach Ablauf der Bewährungszeit kann das Gericht entweder die Strafe für nichtig erklären oder aber verlängern, wenn es Zweifel an der Resozialisierung des Täters gibt. Wie sich der Verurteilte in dieser Zeit verhält, ist ausschlaggebend für den weiteren Verlauf seines Lebens nach der Strafaussetzung.

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