Was ist ein Strafbefehl?

Ein Strafbefehl ist in Deutschland ein rechtliches Instrument im Strafverfahren. Er fasst das Urteil in kurzer und einstufiger Form aus, ohne dass ein Gerichtsprozess stattgefunden hat. Einfach ausgedrückt: Ein Strafbefehl ist wie eine ‚Rechnung‘, die der Staat Ihnen schickt, wenn er der Meinung ist, dass Sie gegen das Gesetz verstoßen haben – nur dass Sie diese nicht einfach in die Schublade legen können.

Wie funktioniert ein Strafbefehl?

Ein Strafbefehl wird von der Staatsanwaltschaft beantragt und vom Gericht erlassen. Die Idee dahinter ist, einfachere und minder schwere Straftaten schnell und ohne aufwendige Gerichtsverhandlung abzuhandeln. In gewisser Weise ist es die deutsche Art, Bürokratie zu rationalisieren, auch wenn das nicht immer so klingt. Der Betroffene wird schriftlich über die Entscheidung informiert und kann entweder die „Strafe“ annehmen oder Einspruch einlegen. Was viele nicht wissen: Schweigen bedeutet Zustimmung. Schweigen ist hier wirklich nicht Gold.

Welche Strafen können verhängt werden?

Ein Strafbefehl kann Freiheitsstrafen von bis zu einem Jahr auf Bewährung oder Geldstrafen verhängen. Es erlaubt dem Gericht, rasch zu handeln, als wäre es ein Turbo-Modus für Gerechtigkeit. Grundsätzlich hält es die Gerichte davon ab, wegen eines gestohlenen Schokoriegels Säle zu blockieren. Es bleibt aber ein Instrument, das nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte.

Wo liegt der Unterschied zu einem Urteil?

Im Gegensatz zu einem Urteil fehlt beim Strafbefehl die klassische mündliche Verhandlung. Das Gericht entscheidet allein auf Basis der Aktenlage. Es ist also keine Tagesreise in die Welt der Justitia nötig. Dennoch: Beim Strafbefehl gilt wie beim Stand-up-Komiker – kein Auftritt, aber trotzdem ein Schlussapplaus. Es gibt kein ‚on stage‘-Erlebnis mit dem Richter, dafür aber Papierkram.

Welche Relevanz hat ein Strafbefehl für Startup-Investoren?

Auch wenn es schwer vorstellbar ist, aber rechtliche Fragen betreffen jeden – auch Startup-Investoren. Besonders im Hinblick auf die Überprüfung von Gründer- und Geschäftsführerhintergründen kann ein Strafbefehl eine Rolle spielen. Schließlich möchten Investor:innen sicherstellen, dass sie ihr Geld in vertrauenswürdige Hände legen. Der Strafbefehl fungiert hier als potenzielles Frühwarnsystem gegen unliebsame Überraschungen.

Ist ein Strafbefehl öffentlich einsehbar?

In Deutschland sind Strafbefehle nicht öffentlich einsehbar. Sie werden nicht im „Schaufenster“ der Justiz präsentiert. Information darüber ist beschränkt, zum Beispiel durch das polizeiliche Führungszeugnis, welches auf Anfragen hin offengelegt werden kann. Trotzdem sollte niemand darauf spekulieren, dass er „unsichtbar“ bleibt.

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