Eine Aktiengesellschaft, kurz AG, gehört zu den wichtigsten und bekanntesten Gesellschaftsformen in Deutschland. Sie bietet Unternehmen die Möglichkeit, Eigenkapital über den Verkauf von Aktien zu beschaffen. Aber was genau steckt dahinter?
Wie definiert sich eine Aktiengesellschaft (AG)?
Eine Aktiengesellschaft ist eine Kapitalgesellschaft, deren Grundkapital in Aktien zerlegt ist. Diese Aktien können an der Börse gehandelt werden, was es Investoren ermöglicht, Anteile am Unternehmen zu erwerben. Die AG ist eine juristische Person und haftet mit ihrem Gesellschaftsvermögen für Verbindlichkeiten. Dabei wird zwischen Stammaktien und Vorzugsaktien unterschieden: Stammaktionäre haben Stimmrechte in der Hauptversammlung, während Vorzugsaktionäre in der Regel eine bevorzugte Dividendenzahlung erhalten, aber keine Stimmrechte besitzen.
Wer führt eine Aktiengesellschaft und wie ist die Unternehmensstruktur?
Das zentrale Organ der AG ist der Vorstand. Dieser leitet die Gesellschaft und vertritt sie nach außen. Über seine Tätigkeiten wird er von einem Aufsichtsrat kontrolliert. Der Aufsichtsrat wird von den Aktionären gewählt und besteht in der Regel aus fachkundigen Personen, die verschiedene Interessensgruppen repräsentieren. Die Hauptversammlung wiederum ist die Versammlung aller Aktionäre. Hier werden wichtige Entscheidungen getroffen, wie über die Verwendung des Gewinns oder Änderungen im Vorstand.
Wie wird eine Aktiengesellschaft gegründet?
Für die Gründung einer AG benötigt man mindestens eine Person und ein Grundkapital von 50.000 Euro. Dieses Kapital wird in Form von Aktien ausgegeben, die auf die Gründer verteilt werden. Die Gründungsakte umfasst die Satzung, die notariell beurkundet werden muss. Zusätzlich ist ein Eintrag ins Handelsregister erforderlich. Erst mit dieser Eintragung erlangt die AG ihre Rechtsfähigkeit.
Welche Vor- und Nachteile hat eine Aktiengesellschaft?
Eine AG bietet den Vorteil, dass sie leichter hohe Summen Eigenkapital beschaffen kann, da sie Aktien an eine Vielzahl von Investoren verkaufen kann. Zudem haften die Aktionäre nur mit ihrem eingesetzten Kapital, was das Risiko reduziert. Auf der anderen Seite sind die Gründungs- und Verwaltungskosten einer AG vergleichsweise hoch. Zudem erfordert die AG strenge Publizitätspflichten, da sie regelmäßig Berichte veröffentlichen muss.
Wie unterscheidet sich die AG von anderen Gesellschaftsformen?
Im Vergleich zur GmbH, bei der das Mindeststammkapital 25.000 Euro beträgt, benötigt die AG ein doppelt so hohes Grundkapital. Während eine GmbH typischerweise von kleinen und mittleren Unternehmen genutzt wird, eignet sich die AG eher für größere Unternehmen mit hohem Kapitalbedarf. Zudem ist der Aktienhandel bei einer AG möglich, was bei einer GmbH nicht der Fall ist.
Danach wird auch oft gesucht:
GmbH, Kommanditgesellschaft (KG), Aktienrecht, Hauptversammlung, Börsengang, Vorzugsaktien, Stammaktien, Gesellschaftsrecht, Handelsregister, Unternehmensgründung