Was ist Betrug im strafrechtlichen Sinne?

Betrug spielt im Strafrecht eine zentrale Rolle. Das deutsche Strafgesetzbuch (StGB) behandelt diesen Tatbestand in § 263. Ein Betrug wird hierbei durch das Täuschen eines anderen über Tatsachen definiert, mit dem Ziel, einen Vermögensvorteil zu erlangen.

Wie wird Betrug im Strafgesetzbuch definiert?

Das StGB definiert Betrug in § 263 folgendermaßen: „Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, dass er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“ Ein Betugstatbestand erfordert also Vorsatz, eine Täuschungshandlung, einen Irrtum des Getäuschten, eine Vermögensverfügung, sowie einen Vermögensschaden.

Was versteht man unter Täuschung im Zusammenhang mit Betrug?

Eine Täuschung liegt vor, wenn unwahre Tatsachen vorgespiegelt oder wahre Tatsachen entstellt oder unterdrückt werden. Dies kann mündlich, schriftlich oder durch schlüssiges Verhalten geschehen. Beispielsweise könnte jemand falsche Angaben über seine finanzielle Lage machen, um einen Kredit zu erhalten. Hierbei ist wichtig, dass die getäuschte Person aufgrund dieser falschen Angaben eine Entscheidung trifft, die sie ohne die Täuschung nicht getroffen hätte.

Wie unterscheidet sich Betrug von Diebstahl?

Während beim Diebstahl eine Sache gegen den Willen des Eigentümers weggenommen wird, setzt Betrug voraus, dass der Geschädigte selbst eine Vermögensverfügung trifft. Beim Diebstahl ist eine Wegnahme erforderlich, der Eigentümer verliert seine Sache ohne seine Zustimmung. Beim Betrug hingegen wird die Sache oft durch eine aktive Handlung des Geschädigten selbst übergeben, allerdings basierend auf falschen Vorstellungen.

Betrug setzt zudem eine täuschungsbedingte Vermögensverfügung voraus, d.h., der Geschädigte handelt in Vorstellung der Unwahrheit. Beim Diebstahl genügt die bloße Wegnahme der Sache.

Was sind Beispiele für Betrugshandlungen?

Betrug ist in verschiedenen Lebensbereichen zu finden. Kreditkartenbetrug beispielsweise liegt vor, wenn jemand eine gestohlene Kreditkarte benutzt, um auf Kosten des Karteninhabers Einkäufe zu tätigen. Ein anderes Beispiel ist der Internetbetrug, wo Opfer durch Phishing-Mails dazu gebracht werden, ihre Zugangsdaten preiszugeben. Auch der Sozialhilfebetrug, bei dem jemand unberechtigterweise Sozialleistungen bezieht, fällt darunter. Diese Beispiele zeigen, wie vielfältig die Betrugshandlungen sein können und wie sie sich praktisch in allen Bereichen des Lebens abspielen können.

Welche Strafen drohen bei Betrug?

Die Strafandrohung für Betrug liegt bei Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe. In besonders schweren Fällen, etwa wenn ein gewerbsmäßiger Betrug vorliegt, kann die Strafe deutlich höher ausfallen. Notwendig für eine Verurteilung ist der Nachweis, dass der Täter mit Vorsatz gehandelt hat und der Geschädigte tatsächlich einen Vermögensschaden erlitten hat.

Was versteht man unter einem besonders schweren Fall des Betrugs?

Ein besonders schwerer Fall des Betrugs liegt vor, wenn er professionell und systematisch durchgeführt wird. Hierbei wird häufig von gewerbsmäßigem Betrug gesprochen, sobald der Täter wiederholt und planmäßig handelt, um sich eine erhebliche Einnahmequelle zu erschließen. Ein Beispiel hierfür wäre ein umfassendes und systematisches Vorgehen, womit regelmäßig erhebliche Geldbeträge erlangt werden. In solchen Fällen erhöht sich das Strafmaß und es kann zu Freiheitsstrafen von sechs Monaten bis zu zehn Jahren kommen.

Gibt es Unterschiede zum Betrug im Alltag und im Geschäftsleben?

Im Alltag begegnen einem häufig kleinere Betrugshandlungen wie Ticketbetrug im öffentlichen Nahverkehr oder der arglistige Verkauf defekter Ware. Dagegen besteht der Betrug im Geschäftsleben oft aus komplexen und groß angelegten Betrugsszenarien, wie Bilanzdelikte oder Subventionsbetrug, bei denen hohe Summen und professionelle Strukturen im Spiel sind. Wenn Unternehmen in großem Stil betrogen werden, geht es oft um detaillierte und gut durchdachte Täuschungsmanöver.

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