Ein Anspruch im rechtlichen Kontext beschreibt das Recht einer Person, von einer anderen Person ein Tun oder Unterlassen zu verlangen. Er spielt eine zentrale Rolle im deutschen Zivilrecht und ist essenziell für die Durchsetzung privater Rechte. Ein Anspruch ist nicht nur theoretisch, sondern kann auch vor Gericht geltend gemacht werden. Diese Definition mögen trocken klingen, aber im Alltag stoßen wir öfter auf den Begriff, als uns bewusst ist.
Welche Arten von Ansprüchen gibt es?
Ansprüche können aus verschiedenen Rechtsquellen entspringen. Vertragliche Ansprüche entstehen durch Vereinbarungen zwischen Parteien, wie etwa Kauf- oder Mietverträgen. Dann gibt es gesetzliche Ansprüche, die direkt durch ein Gesetz begründet werden, wie zum Beispiel Schadenersatzansprüche gemäß § 823 BGB. Deliktische Ansprüche wiederum resultieren aus widerrechtlichen Handlungen, meist bekannt als „unerlaubte Handlung“.
Was ist der Unterschied zwischen Ansprüchen und Forderungen?
Eine Forderung ist der wirtschaftliche Anspruch auf eine Leistung oder Zahlung. Doch nicht jeder Anspruch führt immer zu einer Forderung. Nehmen wir zum Beispiel einen Herausgabeanspruch; da fordert niemand eine Zahlung, sondern die Herausgabe einer bestimmten Sache. Forderungen sind teilbar und können auch verkauft werden, was bei Ansprüchen in einer komplexeren Form möglich ist.
Wie erfolgt die Durchsetzung eines Anspruchs?
Zur Durchsetzung eines Anspruchs ist im Regelfall eine gerichtliche Entscheidung notwendig. Man geht zunächst außergerichtlich vor, indem man den Schuldner zur Erfüllung auffordert. Kommt dieser der Aufforderung nicht nach, bleibt nur der Gang vor Gericht. Hier klagt man den Anspruch ein und erhält im besten Fall ein Urteil, das die Grundlage für Zwangsvollstreckungsmaßnahmen bildet. Klingt anstrengend? Ist es auch, aber es gibt für alles Experten.
Kann man sich gegen Ansprüche verteidigen?
Natürlich besteht auch die Möglichkeit, sich gegen erhobene Ansprüche zu verteidigen. Ein gängiges Mittel ist der Einwand, der verschiedene Formen haben kann: Erfüllungseinwand (die Forderung ist schon erfüllt), Verjährungseinwand (die Anspruchsgrundlage ist verjährt) oder Einwendung der unzulässigen Rechtsausübung (bei unverhältnismäßigem Verhalten des Anspruchstellers). Juristische Beratung hilft hier enorm weiter. Den Kopf in den Sand zu stecken ist jedenfalls keine Lösung.
Was passiert, wenn ein Anspruch verjährt?
Ein verjährter Anspruch kann nicht mehr gerichtlich durchgesetzt werden. Verjährungsfristen sind zum Beispiel im BGB geregelt und variieren je nach Anspruchsart. Ein Schadenersatzanspruch etwa verjährt in der Regel in drei Jahren ab dem Zeitpunkt, an dem der Geschädigte von dem Schaden und der Person des Schuldners Kenntnis erlangt hat. Danach kann man seinen Anspruch zwar noch geltend machen, aber der Schuldner kann die Leistung verweigern – also besser rechtzeitig handeln!
Danach wird auch oft gesucht:
Rechtsanspruch, Verjährung, Schadenersatz, Deliktsrecht, Vertragsrecht, Forderung, Zwangsvollstreckung, Einwendung, Rechtsbehelf, BGB