Die Welt der Unternehmensgründungen und Investitionen steckt voller Bezeichnungen und Konzepte, die manchmal ein wenig verwirrend sein können. Prokura – klingt ein bisschen nach einem neuen Pokémon, oder? Aber nein, es ist tatsächlich ein entscheidender Begriff, der gerade für Startups und ihre Investoren im deutschen Raum von großer Bedeutung sein kann. Lass uns einen tieferen Blick darauf werfen.
Was bedeutet Prokura eigentlich?
Prokura ist nicht nur ein schickes Wort aus dem Lateinischen, sondern ein handfestes rechtliches Instrument, das einem oder mehreren Personen die Vollmacht zur Vertretung eines Unternehmens im Geschäftsverkehr einräumt. Diese Vollmacht umfasst eine Reihe von Aufgaben und Befugnissen, von alltäglichen administrativen Aufgaben bis hin zu wichtigen Vertragsabschlüssen. Wer eine Prokura innehat, kann also weitreichende Entscheidungen treffen und Verträge unterzeichnen – solange sie dem Zweck des jeweiligen Unternehmens dienen. Sie steckt voller Verantwortung und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Übrigens, die Prokura muss ins Handelsregister eingetragen werden, um wirksam zu sein.
Wie wird eine Prokura erteilt und durch wen?
Die Erteilung einer Prokura erfolgt durch den Unternehmer oder die Unternehmensleitung, meist vertreten durch den Geschäftsführer oder den Vorstand. Es ist ein einfacher Prozess, bei dem die Person, der die Prokura erteilt werden soll, offiziell benannt wird. Wichtig ist, dass diese Entscheidung unbedingt im Handelsregister vermerkt wird. Auf diese Weise wird sie nach außen hin sichtbar und jeder kann nachschauen, wer an den wichtigen Schaltstellen der Macht sitzt. Jeder kann Prokurist werden, jedoch nicht jedes Unternehmen kann eine Prokura erteilen. Sie ist auf Handelsgesellschaften beschränkt.
Welche Arten von Prokura gibt es?
Natürlich gibt es auch hier nicht nur die eine Prokura. Sie treten in verschiedenen Formen auf, jede maßgeschneidert für spezielle Anforderungen und Unternehmensstrukturen. Die Einzelprokura verleiht einer Einzelperson die Macht, allein Entscheidungen zu treffen. Die Gesamtprokura hingegen setzt auf Teamarbeit – hier dürfen die Prokuristen nur zusammen tätig werden. Die Filialprokura ist quasi der Spezialagent, sie gilt nur für eine bestimmte Niederlassung. Jede dieser Formen ist dafür gemacht, die Flexibilität und den Bedarf eines Unternehmens optimal abzudecken.
Welche Rechte und Pflichten hat ein Prokurist?
Ein Prokurist steht auf der Brücke des Schiffs, das wir Unternehmen nennen. Er darf also groß auftrumpfen, Verträge unterzeichnen, Personal einstellen oder auch Darlehen aufnehmen. Doch auch ein Superheld hat seine Grenze: Grundstücke verkaufen oder das Unternehmen auflösen? Das bleibt den Vorständen oder Geschäftsführern vorbehalten. Die Pflichten des Prokuristen sind jedoch nicht zu unterschätzen. Einmal ernannt, trägt er Verantwortung für seine Entscheidungen und ist verpflichtet, diese zum Wohl des Unternehmens zu treffen. Fehler können teuer werden, sowohl für das Unternehmen als auch für ihn persönlich.
Was sind die Unterschiede zwischen Prokura und anderen Vollmachten?
Während eine einfache Vollmacht nur sehr eingeschränkte Befugnisse bietet und oft auf bestimmte Branchen oder Aktionen beschränkt ist, gibt die Prokura dem Träger deutlich umfangreichere Befugnisse. Man könnte fast sagen: Wo die Vollmacht ein Werkzeugkasten ist, ist die Prokura ein ganzes Werkzeuglager. Der Prokurist agiert fast wie ein Ersatz-Geschäftsführer, aber eben nur fast. Nicht selten wird die Prokura mit der Handvoll Vollmachten verwechselt – erstere hebt sich allerdings erheblich durch ihren Umfang, die gesetzliche Grundlage und den Handelsregistereintrag ab.
Warum ist die Prokura wichtig für Investoren und Startups?
Für ein Startup bringt eine Prokura den entscheidenden Vorteil: Geschwindigkeit und Agilität. Ein Prokurist kann ohne langen Umweg über diverse Entscheidungsträger agieren und somit effiziente, schnelle Entscheidungen treffen. Das ist für wetterfeste Investoren ein Hochgenuss, denn sie wollen rasch auf Marktveränderungen reagieren können. Indem man Prokuristen einbindet, gewinnen Startups zudem die Fähigkeit, die kaufmännischen Geschicke professionell zu lenken, ein Umstand, der Vertrauen schafft und langfristige Bindungen stärkt.
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