Ein Beschuldigter steht oft im Zentrum juristischer Verfahren und spielt eine wesentliche Rolle in Ermittlungs- und Strafprozessen. Doch was bedeutet der Status „Beschuldigter“ genau? In diesem Glossareintrag beantworten wir diese und weitere Fragen.
Wann wird jemand zum Beschuldigten?
Eine Person wird zum Beschuldigten, sobald ein Strafverfahren gegen sie eingeleitet wird. Das geschieht, wenn tatsächliche Anhaltspunkte für eine Straftat vorliegen. Der Beschuldigte ist somit der Hauptakteur im Ermittlungsverfahren, der einer bestimmten Tat verdächtigt wird. Anders gesagt: Wer in der Strafverfolgung des Spiegels beleuchtet wird, hat offiziell den Status eines Beschuldigten.
Welche Rechte hat ein Beschuldigter?
Ein Beschuldigter ist nicht schutzlos. Die Strafprozessordnung (StPO) räumt ihm zahlreiche Rechte ein, um eine faire Behandlung zu gewährleisten. Zu den wichtigsten Rechten gehört das Schweigerecht. Dieses ermöglicht es dem Beschuldigten, nicht zu seiner Verteidigung aussagen zu müssen. Zudem hat er das Recht auf anwaltliche Vertretung, Einsicht in die Ermittlungsakte und kann Zeugen oder Beweise benennen, die zu seiner Entlastung beitragen könnten.
Wie unterscheidet sich ein Beschuldigter von einem Angeklagten?
Ein Beschuldigter und ein Angeklagter sind nicht dasselbe. Der Beschuldigte steht in der Ermittlungsphase des Strafverfahrens, während der Angeklagte eine Person ist, gegen die bereits eine Anklage erhoben wurde. Der Übergang vom Beschuldigten zum Angeklagten erfolgt mit der Erhebung der Anklage durch die Staatsanwaltschaft. Das bedeutet, dass sich der Status und die rechtliche Position innerhalb des Verfahrens verändern.
Was passiert, wenn die Anklage nicht erhoben wird?
Es kann vorkommen, dass die Ermittlungen eingestellt werden, ohne dass Anklage erhoben wird. Gründe hierfür können mangelnde Beweise oder fehlender Tatverdacht sein. In diesem Fall bleibt der Status „Beschuldigter“ lediglich ein vorübergehendes Kapitel im Leben der betroffenen Person. Keine Anklage bedeutet weniger Stress und Sorgen.
Wie verläuft das Ermittlungsverfahren für einen Beschuldigten?
Das Ermittlungsverfahren ist der erste Schritt in einem Strafverfahren. Hier sammelt die Staatsanwaltschaft Beweise und führt Ermittlungen durch, um herauszufinden, ob die Verdachtsmomente ausreichen, um eine Anklage zu erheben. Der Beschuldigte wird in dieser Phase über seine Rechte aufgeklärt und hat ggf. die Möglichkeit, sich zu den Vorwürfen zu äußern.
Kann der Status als Beschuldigter aufgehoben werden?
Ja, der Status als Beschuldigter kann aufgehoben werden, sobald die Ermittlungen gegen die Person eingestellt werden. Diese Einstellung kann aufgrund mangelnder Beweise oder wegen eines Freispruchs geschehen. In solchen Fällen ist die Akte des Beschuldigten – bildlich gesprochen – geschlossen.
Danach wird auch oft gesucht:
Strafverfahren, Ermittlungsverfahren, Anklage, Staatsanwaltschaft, Strafprozessordnung, Rechte des Beschuldigten, Freispruch, Verteidiger, Zeugen, Beweismittel